Ein junges Paar, lehnt erschöpft und mit geschlossenen Augen aneinander. Ein kleiner Junge hat seinen zerschlissenen Teddybären fest in der Hand. Ein alter Mann schaut sehnsuchtsvoll auf ein verblichenes Foto. Sie alle sitzen zusammen mit anderen in einem Schlauchboot. Die beschriebene Szene ist ein zentrales Element in der Mitmachausstellung "Flucht beWEGt".
Im Sinne von Papst Franziskus der alle Menschen an die Schaffung einer "Kultur der Aufnahme und der Solidarität" erinnert, setzt sich die KJA Bonn nicht nur in der Ausstellung, sondern auch in ihrer alltäglichen Arbeit dafür ein, dass Menschen, die in unserem Land Zuflucht suchen, würdevoll behandelt werden. "Fremdenfeindlichkeit und Rassismus finden bei uns keinen Platz! Viel mehr leben wir im Erzbistum Köln eine Kultur des Willkommens und empfangen geflüchtete Menschen mit ihren Hoffnungen und Ängsten mit offenen Armen", so KJA-Geschäftsführer Rainer Braun-Paffhausen in seinem Grußwort zu der Ausstellung.
Es sind die hyperrealistisch gestaltete Figuren der Künstlerin Jana Merkens, die in dem Schlauchboot sitzen und die zahlreichen Schicksale der Geflüchteten wiederspiegeln. Jede einzelne Figur im Boot verkörpert eine Geschichte, die die Besucherinnen und Besucher je nach eigenem persönlichen und politischen Standpunkt aufgreifen und deuten können.
An den Mitmachstationen wird nicht nur informiert, sondern die Besucherinnen und Besucher können selbst aktiv werden, sich berühren lassen, beten und innehalten. Gängige Vorurteile in Bezug auf Flucht und Geflüchtete werden auf den Prüfstand gestellt. Einprägsame Fotografien und ein Zuordnungsspiel vermitteln, dass Flucht nicht nur ein aktuelles Thema ist, sondern über alle Zeiten hinweg auch in Deutschland ein Thema ist und war. Highlight ist die Möglichkeit, sich mit einer von Jana Merkens gestalteten Figur von Papst Franziskus fotografieren zu lassen und das Foto direkt mit nach Hause nehmen zu können. Der Papst an der Seite einer jungen Fremden ist für die Ausstellungsmacher sowie für Alle ein Vorbild: vor allem seine Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen.