Viele Kinder und Jugendliche warten schon, wenn Meike Hardung mit ihrem Bus „Black Box“ für die mobile Jugendarbeit in Siegburg unterwegs ist. Seit Mai 2022 sucht die Sozialarbeiterin verschiedene Plätze im Stadtteil Kaldauen auf und bietet dort ein umfangreiches Spielangebot an.
Zu Beginn ihrer Tätigkeit erntete Meike von allen Seiten neugierige Blicke. Altersübergreifend gab es großes Interesse, was der bunte Bus alles verbirgt. Jetzt, nach zwei Jahren, begrüßen die Kinder und Jugendliche sie fröhlich und helfen beim Aufbau des Spielangebotes tatkräftig mit. Das können Spielsachen, Tore und verschiedene Bälle sein – für die Größeren gibt es bei schlechtem Wetter sogar eine Play Station im Bus. Kleine Snacks und Getränke zur Stärkung sind immer vorhanden und an heißen Tagen gibt es Eis aus der Kühlbox.
Meike hat mindestens 20 Stammbesuchende zwischen acht bis 17 Jahren. Oft kommen Jugendliche in Cliquen und bringen ihre Freunde und Freundinnen mit. Bei der täglichen Arbeit wird deutlich: Die jungen Menschen brauchen einen Rückzugsort. Sie möchten Freunde treffen und sich in ihrer Freizeit ausprobieren, entfalten und entwickeln können.
Viele erhalten zuhause zu wenig Aufmerksamkeit, einige warten schon nach der Schule auf die „Black Box“, weil die Eltern berufstätig sind. Dabei ist die Sozialarbeiterin oft nicht nur Betreuerin, sondern auch Ansprechpartnerin: „Ich bin gerne für die Kinder und Jugendlichen da. Manchmal geht es um belanglose Themen, da suchen sie einfach nur jemanden zum Quatschen. Es werden mir aber auch persönliche Dinge erzählt und Sorgen und Nöten anvertraut. Dann kann es um Streitereien oder gar um Gewalt in der Familie gehen.“ In solchen Fällen sind die Jugendlichen froh, dass ihnen jemand zuhört. Eben das ist Meike sehr wichtig – immer das Gespräch oder Hilfe bei offiziellen Stellen anzubieten, ohne ihr Gegenüber zu drängen. Das entgegengebrachte Vertrauen bestärkt sie darin und um dieses nicht zu verlieren, bedarf es einer guten Intuition und einer großen Portion Empathie.