In der Frankfurter Straße 90 in Siegburg herrschte vor Kurzem große Aufregung. Der Jugendmigrationsdienst Rhein-Sieg-Kreis rechtsrheinisch (KJA Bonn) hatte zu einem besonderen Projekttag eingeladen. Zwanzig junge Zugewanderte nahmen an einer Schulung teil, die ihnen wichtige Fähigkeiten für den Übergang ins Berufsleben vermitteln sollte. Im Mittelpunkt stand Frank Uhland, ein ehemaliger Manager der Deutschen Telekom, der sein umfangreiches Wissen über die Anforderungen der Wirtschaft mit den Teilnehmenden teilte.
Die Leiterin des Jugendmigrationsdienstes, Annette Magiera, hatte den erfahrenen Referenten eingeladen. Gemeinsam mit dem BTB-Bildungszentrum Siegburg organisierte sie den Projekttag speziell für die Teilnehmenden eines jugendspezifischen BAMF-Integrationskurses. Frank Uhland bringt nicht nur jahrelange Berufserfahrung mit, sondern hat 2013 den Verein „Fit für den Beruf“ gegründet. Dieses Netzwerk, dem sich zahlreiche ehemalige Manager*innen und Personalreferent*innen angeschlossen haben, unterstützt junge Menschen dabei, ihre Stärken zu erkennen und den Übergang von der Schule ins Berufsleben zu meistern.
Der Projekttag begann mit einem Vortrag von Frank Uhland über die Bedeutung des ersten Eindrucks. Themen wie angemessene Kleidung, überzeugende Körpersprache und ein selbstsicheres Auftreten standen im Fokus. Besonders spannend für die jungen Zugewanderten: Tipps, wie sie ihre eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen erkennen und erfolgreich präsentieren können. „Bewerbungsgespräche sind für viele Menschen eine ungewohnte und herausfordernde Situation“, erklärte Uhland. „Doch je besser man sich darauf vorbereitet, desto größer sind die Erfolgschancen.“ Durch gezieltes Training können Unsicherheiten und Nervosität abgebaut werden, was den Teilnehmenden eine selbstbewusstere Haltung ermöglicht.
Nach der Theorie folgte die Praxis. Die Teilnehmenden schlüpften in die Rolle von Bewerber*innen und durchliefen simulierte Vorstellungsgespräche. Ein bewusst überzogenes Negativbeispiel zeigte humorvoll, wie man Fettnäpfchen vermeiden kann – von unpassenden Antworten bis hin zur falschen Körpersprache. Diese anschauliche Methode sorgte für viele Aha-Momente. „Zu wissen, welche Fragen auf einen zukommen können, und die richtigen Antworten zu trainieren, gibt Sicherheit“, betonte Uhland. Ziel war es, den jungen Menschen das notwendige Rüstzeug an die Hand zu geben, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Die Teilnehmenden waren begeistert von dem praxisnahen und motivierenden Projekt. Auch Annette Magiera zeigte sich mehr als zufrieden: „Die Tipps von Herrn Uhland haben das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl der Teilnehmenden merklich gestärkt. Der Projekttitel ‚Fit für den Beruf‘ wurde heute mit Leben gefüllt.“ Dank der gelungenen Mischung aus Theorie, Praxis und persönlichem Engagement bleibt dieser Projekttag sicher noch lange in Erinnerung – und dürfte den jungen Zugewanderten einen entscheidenden Schritt auf ihrem Weg in die Berufswelt erleichtern.