Ende September fand an der EGS Unterm Regenbogen ein Mediennutzungstraining für die Viertklässler*innen statt. Die Schulsozialarbeiterin Daniela Hoffmann und der Semesterpraktikant Dominik Struzyna führten die interaktive Unterrichtseinheit durch, die in Zusammenarbeit mit Zoe Schmidt, Referentin für Medienpädagogik (KJA Bonn), und den von ihr entwickelten Medienkisten konzipiert wurde. Auslöser für das Training war ein aktueller Vorfall, der den Bedarf nach einem bewussteren Umgang mit digitalen Medien verdeutlichte.
Das Ziel des Trainings war es, die Kinder für die Risiken und Chancen der Mediennutzung zu sensibilisieren und ihnen wertvolle Tipps an die Hand zu geben, wie sie verantwortungsvoll mit digitalen Medien umgehen können. Besonders erfreulich war das hohe Interesse der Schüler*innen, die sich aktiv an den Diskussionen beteiligten und ihre eigenen Erfahrungen einbrachten. Erstaunlich war, dass viele Kinder bereits ein gutes Verständnis über die negativen Auswirkungen eines zu hohen Medienkonsums hatten und auch eigene Strategien zur besseren Nutzung von Apps und sozialen Netzwerken teilten.
Ein zentraler Bestandteil der Einheit war die Reflexion des eigenen Medienverhaltens. Die Kinder wurden dazu angeregt, über ihre App-Nutzungszeiten nachzudenken und offen zu berichten, wie lange sie bestimmte Apps verwenden und welche Inhalte sie konsumieren. In weiteren Übungen wurden sie mit realitätsnahen Situationen konfrontiert, wie etwa Cybergrooming, der Frage „Was poste ich?“ oder Beleidigungen im Internet. Gemeinsam bewerteten sie diese Szenarien und tauschten Tipps aus, wie man sich in sozialen Netzwerken sicher und respektvoll verhält.
Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen den beiden vierten Klassen zeigte sich im Bereich „Smartphone-Besitz“ und „Zeitlimits“: In einer Klasse besaßen fast alle Kinder ein Smartphone, das sie jedoch nur innerhalb festgelegter Zeitgrenzen nutzen durften. In der anderen Klasse hatten einige Kinder noch kein eigenes Smartphone, während diejenigen, die eines besaßen, oft keine Zeitlimits hatten und Inhalte von Plattformen wie TikTok und Instagram konsumierten.
Das Mediennutzungstraining war insgesamt eine bereichernde Erfahrung für alle Beteiligten. Es unterstreicht die Wichtigkeit, Kinder frühzeitig in ihrer Medienkompetenz zu schulen, um sie bestmöglich auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten. Gemeinsam mit den Klassenlehrern wird nun überlegt, weitere Einheiten aus den Medienkisten in den Unterricht zu integrieren, um das Thema Mediennutzung langfristig und nachhaltig zu verankern.