Ein*e Messdiener*in zu sein, zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass der Dienst in der Kirche freiwillig und ehrenamtlich ausgeübt wird. Nach dem Empfang der ersten Heiligen Kommunion besteht die Möglichkeit, sich in der Heimatgemeinde als Messdiener*in ausbilden zu lassen und den Dienst in liturgischen Feiern anzutreten. Allerdings geht mit dem Ehrenamt weitaus mehr einher, als man vielleicht vermuten mag: Messdienergruppierungen verbringen auch über den Gottesdienst hinaus viel Zeit in Gruppenstunden, Leitungsrunden oder losen Zusammentreffen miteinander. Oft nimmt der Messdienerdienst eine wichtige soziale Komponente im Leben von jungen Menschen ein. Dass diese im schnelllebigen und modernen Zeitalter Zeit finden, den christlichen Glauben weiterzutragen, ist beachtenswert.
Deshalb veranstaltete die KJA Bonn in Kooperation mit der Kreisjugendseelsorge Rhein-Sieg eine ganz besondere Aktion. Am 31. August waren ca. 200 Messdiener*innen aus dem Kreisgebiet Euskirchen, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Stadtgebiet Bonn aufgerufen, zum Erzbischöflichen St. Joseph-Gymnasium in Rheinbach zu pilgern, um an dem vielfältigen und abwechslungsreichen Tagesprogramm von „Minis unterwegs“ mit Spiel, Spaß, Kreativität, aber auch Entspannung und Erholung teilzunehmen. Aus allen Ecken der südlichen Region des Erzbistums machten sich Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Gruppengrößen auf den Weg nach Rheinbach – zu Fuß, mit der Bahn oder dem Bus. Das Tagesprogramm begann bereits während der Reise: An verschiedenen Streckenposten mussten die Teilnehmenden kleinere Aufgaben erfüllen, gegen andere Messdienergruppen antreten oder mit ihnen zusammenarbeiten. Eine der Aufgaben bestand darin, die Kirchenpatronin Maria zu „finden“, wobei den Gruppen ein Mariendenkmal als Wegweiser diente, das auf einer Karte eingezeichnet war.
Die jugendpastoralen Ausgangsorte in Euskirchen (Gleis C) und im Rhein-Sieg-Kreis (Lukas Zwo) bildeten gemeinsam mit dem jugendpastoralen Zentrum in Bonn (EKKO) die wichtigsten Stationen und Orientierungspunkte. In Siegburg erwarteten die Teilnehmenden im Rahmen des Lukas Zwo ein spannendes Stadtspiel, das die Gruppe spielerisch durch die Innenstadt führte, während das EKKO den besonderen Höhepunkt bot: eine Führung über die Dächer des Bonner Münsters, die einen einzigartigen Blick auf die Stadt gewährte. Die Aktivitäten auf dem Weg waren nicht nur unterhaltsam, sondern forderten die Gruppen heraus, im Team zu arbeiten und zusammen mit anderen Gruppen Lösungen zu finden.
Am Zielort angekommen, wurden die Messdienergruppen von Jugendreferent*innen aus den Fachbereichen „Territoriale und verbandliche Jugendarbeit" sowie „Katechese und Spiritualität", und dem Kreisjugendseelsorger Pfarrer Daniel Sluminsky herzlich empfangen. Bei bestem Wetter standen zahlreiche Aktivitäten auf dem Programm: Die Teilnehmenden konnten sich im Turmbau mit Kapla-Steinen messen, an Hockey-Tischen spielen oder auf einer Hüpfburg austoben. Für diejenigen, die eine Pause benötigten, gab es Chill-Out-Ecken, um sich von der anstrengenden Anreise zu erholen. Für die inzwischen hungrigen Teilnehmenden sorgten zwei Foodtrucks für das leibliche Wohl, und das bei dem heißen Wetter wohlverdiente Slush-Eis bot eine willkommene Abkühlung.
Den spirituellen Abschluss des Tages bildete ein gemeinsamer Gottesdienst im Freien auf dem Schulhof des St.-Joseph-Gymnasiums. Im Anschluss bot die Band „FIASKO“ ein energiegeladenes Konzert, das die rund 200 Messdiener*innen fast wie in einer privaten Atmosphäre erlebten. Als die Sonne bereits untergegangen war, machten sich die Teilnehmenden – diesmal mit motorisierten Fortbewegungsmitteln – wieder auf den Heimweg.
„Minis unterwegs“ zeigte eindrucksvoll, wie lebendig und bereichernd die Messdienerarbeit in den Gemeinden ist. Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, nicht nur den eigenen Glauben zu vertiefen, sondern auch neue Kontakte zu knüpfen und sich mit Gleichgesinnten aus anderen Gemeinden zu vernetzen. Dank der finanziellen Unterstützung des Kreiskatholikenrats Rhein-Sieg und des Kreisdekanats Rhein-Sieg konnte die Aktion erfolgreich realisiert werden, wofür die KJA Bonn im Namen aller Beteiligten ihren herzlichen Dank ausspricht.