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Willkommen in Bad Münstereifel: Divine aus dem Kongo

Divine_JMD_Kalender_Juni

Ich möchte die Welt entdecken.

„Ich bin vor vier Jahren nach Deutschland gekommen, weil ein Verwandter hier bereits seit vielen Jahren lebt. Im Kongo habe ich Schneidern gelernt und auch in diesem Beruf gearbeitet. In Deutschland möchte ich eine Ausbildung zur Flugbegleiterin absolvieren. Ich möchte die ganze Welt bereisen. Ich habe bereits einen Deutschkurs mit A2 abgeschlossen und kann dadurch jetzt die Abendrealschule besuchen. Dabei werde ich durch meine Case-Managerin unterstützt. 

Meine Hobbys sind Volleyballspielen, Lesen und Kochen. Ich koche sowohl deutsche wie auch afrikanische Gerichte. Leider kann man die Zutaten für afrikanisches Essen im Kreis Euskirchen nicht bekommen. Ich fahre dafür immer nach Köln zum Einkaufen. Ich wünsche mir, in einem Verein Volleyball spielen zu können. Dort müsste ich auch Deutsch sprechen, was mir bestimmt viel helfen würde. Mein Traum ist es, ein Haus für meine Mutter im Kongo kaufen zu können.“

Zum Projekt: Der Jahreskalender des JMD Euskirchen

Logo_JMD_Euskirchen

Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote, wie z. B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen, z. B. zum Thema Bildung und Demokratieförderung. Die zurückliegenden vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe mit Folgen in unserer Region. Wir lernten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zahlreiche junge Geflüchtete aus der Ukraine kennen, die wir in unsere Angebote unterstützend einbinden. Das gilt ebenso für junge Geflüchtete überwiegend aus Afghanistan, Syrien, diversen afrikanischen Staaten und für junge zugewanderte Menschen aus Ländern der Europäischen Union.

Mit diesem Kalender 2024 werden beispielhaft 12 zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor einigen Monaten oder Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet. 

Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch im Hinblick auf Krieg und Vertreibung stellvertretend für viele andere junge Zugewanderte und Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Entbehrungen und Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind. Sie möchten Deutschland in seiner Vielfalt kennen- und verstehenlernen. Deutlich wird auch, dass ihre Integrationsprozesse Zeit beanspruchen. Sie werden von Rückschlägen begleitet und es werden leider auch Feindseligkeiten erlebt. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch hoch motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird. Wir danken allen beteiligten Personen, die diesen Kalender ermöglicht haben.