Zum Inhalt springen

Willkommen in Blankenheim: Abdullah aus Syrien

Abdullah_JMD_Kalender_Dezember

Man muss sich selbst darum kümmern, dass es weitergeht.

„Ich bin im Libanon geboren und als Kind mit meinen Eltern nach Syrien gezogen. Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zum Baggerfahrer absolviert und dann in diesem Beruf gearbeitet. Für eine bessere Zukunft bin ich 2022 über Libyen, Italien und Österreich nach Deutschland gekommen. Erst nach Mönchengladbach, dann nach Blankenheim. Hier habe ich einen Freund gefragt, wie man an einem Jugendintegrationskurs teilnehmen kann, und dieser hat mich an den Jugendmigrationsdienst verwiesen. Jetzt habe ich die erste Hürde hinter mir und die A1-Prüfung geschafft. Ich möchte als Baggerfahrer oder als Helikopterpilot arbeiten. Hierfür habe ich mich schon beim Jobcenter nach den Möglichkeiten einer Ausbildung erkundigt. 

An sich lebe ich gerne in Blankenheim, habe dort durch meine Hobbys Schwimmen und ins Fitnessstudio gehen auch schon viele Menschen kennengelernt. Aber von Blankenheim wegzukommen, zum Beispiel nach Euskirchen oder Köln, ist ein großes Problem, wenn man wie ich mit Bus und Bahn fahren muss.“

Zum Projekt: Der Jahreskalender des JMD Euskirchen

Logo_JMD_Euskirchen Logo_JMD_Euskirchen

Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote, wie z. B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen, z. B. zum Thema Bildung und Demokratieförderung. Die zurückliegenden vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe mit Folgen in unserer Region. Wir lernten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zahlreiche junge Geflüchtete aus der Ukraine kennen, die wir in unsere Angebote unterstützend einbinden. Das gilt ebenso für junge Geflüchtete überwiegend aus Afghanistan, Syrien, diversen afrikanischen Staaten und für junge zugewanderte Menschen aus Ländern der Europäischen Union.

Mit diesem Kalender 2024 werden beispielhaft 12 zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor einigen Monaten oder Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet. 

Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch im Hinblick auf Krieg und Vertreibung stellvertretend für viele andere junge Zugewanderte und Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Entbehrungen und Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind. Sie möchten Deutschland in seiner Vielfalt kennen- und verstehenlernen. Deutlich wird auch, dass ihre Integrationsprozesse Zeit beanspruchen. Sie werden von Rückschlägen begleitet und es werden leider auch Feindseligkeiten erlebt. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch hoch motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird. Wir danken allen beteiligten Personen, die diesen Kalender ermöglicht haben.