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Willkommen in Blankenheim: Muska aus Afghanistan

Muska_JMD_Kalender_Juli

Man muss immer sein Bestes geben.

„In Afghanistan habe ich an der Universität ein Jahr lang Maschinenbau studiert, bevor wir fliehen mussten. Wir sind in die Ukraine gegangen, nur um nach einigen Monaten wieder weg zu müssen. Jetzt lebe ich mit meiner Mutter und zwei Brüdern hier, und auch meine verheiratete Schwester ist in Deutschland. Zwar ist es in Blankenheim besser als im Camp, in dem wir die ersten sechs Monate untergekommen waren, aber wir möchten gerne nach Euskirchen ziehen und suchen dort eine Wohnung. 

Ich möchte gerne ein Studium zur Zahnärztin absolvieren. Aber erst werde ich nach dem Jugendintegrationskurs eine Ausbildungsstelle als Zahnarzthelferin suchen. Mir fällt es schwer, die deutsche Sprache zu lernen, aber ich gebe mein Bestes. Mein Plan ist, dass ich später die deutsche Sprache gut beherrsche und an der Uni beginnen kann. Ganz wichtig ist es für mich, in der Zukunft als Zahnärztin eine erfolgreiche Frau zu sein.“

Zum Projekt: Der Jahreskalender des JMD Euskirchen

Logo_JMD_Euskirchen

Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote, wie z. B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen, z. B. zum Thema Bildung und Demokratieförderung. Die zurückliegenden vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe mit Folgen in unserer Region. Wir lernten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zahlreiche junge Geflüchtete aus der Ukraine kennen, die wir in unsere Angebote unterstützend einbinden. Das gilt ebenso für junge Geflüchtete überwiegend aus Afghanistan, Syrien, diversen afrikanischen Staaten und für junge zugewanderte Menschen aus Ländern der Europäischen Union.

Mit diesem Kalender 2024 werden beispielhaft 12 zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor einigen Monaten oder Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet. 

Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch im Hinblick auf Krieg und Vertreibung stellvertretend für viele andere junge Zugewanderte und Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Entbehrungen und Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind. Sie möchten Deutschland in seiner Vielfalt kennen- und verstehenlernen. Deutlich wird auch, dass ihre Integrationsprozesse Zeit beanspruchen. Sie werden von Rückschlägen begleitet und es werden leider auch Feindseligkeiten erlebt. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch hoch motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird. Wir danken allen beteiligten Personen, die diesen Kalender ermöglicht haben.