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Willkommen in Mechernich: Valeriia aus der Ukraine

Valeriia_JMD_Kalender_August

Bevor man einen wichtigen Schritt im Leben macht, muss man hundertmal nachdenken.

„Zunächst möchte ich sagen, dass ich sehr glücklich darüber bin, wie wir in Deutschland aufgenommen worden sind. Ich wollte nur weg vom Krieg. Jetzt bin ich hier glücklich und möchte bleiben. Aus persönlichen Gründen werde ich aber nach Bayern ziehen. In der Ukraine hatte ich zwei Semester Marketing studiert. Das war die Wahl meiner Mutter, für mich die falsche Wahl. In Deutschland ist mein erstes Ziel, die Sprache gut zu lernen. Hier möchte ich mich ganz besonders bei unseren zwei Dozentinnen des Jugendintegrationskurses im JMD, Frau Szoboszlai und Frau Gröwe, bedanken. Alle im Kurs haben die B1-Prüfung bestanden. 

Mein zweites Ziel ist eine Ausbildung im sozialen Bereich, um später vielleicht im Jugendamt oder Jobcenter zu arbeiten. Plan B ist eine Ausbildung zur Fachverkäuferin im Bekleidungsgeschäft. Es würde mir Spaß machen, die Kunden und Kundinnen gut zu beraten.“

Zum Projekt: Der Jahreskalender des JMD Euskirchen

Logo_JMD_Euskirchen

Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote, wie z. B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen, z. B. zum Thema Bildung und Demokratieförderung. Die zurückliegenden vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe mit Folgen in unserer Region. Wir lernten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zahlreiche junge Geflüchtete aus der Ukraine kennen, die wir in unsere Angebote unterstützend einbinden. Das gilt ebenso für junge Geflüchtete überwiegend aus Afghanistan, Syrien, diversen afrikanischen Staaten und für junge zugewanderte Menschen aus Ländern der Europäischen Union.

Mit diesem Kalender 2024 werden beispielhaft 12 zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor einigen Monaten oder Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet. 

Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch im Hinblick auf Krieg und Vertreibung stellvertretend für viele andere junge Zugewanderte und Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Entbehrungen und Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind. Sie möchten Deutschland in seiner Vielfalt kennen- und verstehenlernen. Deutlich wird auch, dass ihre Integrationsprozesse Zeit beanspruchen. Sie werden von Rückschlägen begleitet und es werden leider auch Feindseligkeiten erlebt. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch hoch motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird. Wir danken allen beteiligten Personen, die diesen Kalender ermöglicht haben.