Zum Inhalt springen

Willkommen in Schleiden: Mariia aus der Ukraine

Mariia_JMD_Kalender_November

Für Veränderungen in der Zukunft muss ich jetzt den Grundstein legen.

„Bevor ich im Frühjahr 2022 mit meiner Mutter, meiner Oma und drei Geschwistern nach Deutschland kam, absolvierte ich am College eine Ausbildung zur Schuhdesignerin. Diese konnte ich von hier aus online abschließen. Ob der Abschluss aber in Deutschland anerkannt wird, weiß ich noch nicht. Die Zertifikate sind in ukrainischer und in englischer Sprache, so dass ich auf eine Anerkennung hoffe. 

Zurzeit besuche ich einen Jugendintegrationskurs. Ich möchte meine Deutsch-Kenntnisse verbessern und ein Studium zur Web-Designerin beginnen. Mein Traum ist es, in Zukunft unabhängig zu sein. Ich reise gerne und interessiere mich vor allem für Kunst und Kultur. Ich möchte alle bekannten Kulturerzeugnisse in Europa sehen, ganz besonders Bilder von Van Gogh. Denn ich male selber auch gerne.“

Zum Projekt: Der Jahreskalender des JMD Euskirchen

Logo_JMD_Euskirchen

Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote, wie z. B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen, z. B. zum Thema Bildung und Demokratieförderung. Die zurückliegenden vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe mit Folgen in unserer Region. Wir lernten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zahlreiche junge Geflüchtete aus der Ukraine kennen, die wir in unsere Angebote unterstützend einbinden. Das gilt ebenso für junge Geflüchtete überwiegend aus Afghanistan, Syrien, diversen afrikanischen Staaten und für junge zugewanderte Menschen aus Ländern der Europäischen Union.

Mit diesem Kalender 2024 werden beispielhaft 12 zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor einigen Monaten oder Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet. 

Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch im Hinblick auf Krieg und Vertreibung stellvertretend für viele andere junge Zugewanderte und Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Entbehrungen und Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind. Sie möchten Deutschland in seiner Vielfalt kennen- und verstehenlernen. Deutlich wird auch, dass ihre Integrationsprozesse Zeit beanspruchen. Sie werden von Rückschlägen begleitet und es werden leider auch Feindseligkeiten erlebt. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch hoch motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird. Wir danken allen beteiligten Personen, die diesen Kalender ermöglicht haben.