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Willkommen in Weilerswist: Thankgod aus Nigeria

Thankgod_JMD_Kalender_Mai

Man sollte immer ein Ziel vor Augen haben.

„Nachdem ich 2014 die Schule abgeschlossen hatte, habe ich zunächst Friseur und Schneider gelernt und in diesen Berufen gearbeitet. Aber das war mir nicht genug, ich wollte eine bessere Ausbildung besitzen. Ich bin in die Ukraine gegangen und habe dort, nach einem Sprachkurs, an einer Universität „Business and Administration“ studiert. Als Schneider habe ich nebenbei Geld verdient. Im März 2022 bin ich, wie viele Ukrainer, nach Deutschland geflüchtet. Doch da ich keinen ukrainischen Pass habe, war es anfangs schwer für mich. Herr Weber vom Jugendmigrationsdienst hat mir sehr geholfen.

Durch meine Hobbys Fußball spielen, Kochen und vor allem Musik hören habe ich schon viele deutsche Freunde kennengelernt. Ich nehme zurzeit an einem Jugendintegrationskurs teil und obwohl ich das Zimmer mit anderen teile und auf dem Bett lernen muss, strenge ich mich sehr an. Ich möchte schnell die Sprache lernen und dann eine Ausbildung zum Lokführer machen. Und ich hoffe sehr, dass das klappt.“

Zum Projekt: Der Jahreskalender des JMD Euskirchen

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Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote, wie z. B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen, z. B. zum Thema Bildung und Demokratieförderung. Die zurückliegenden vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe mit Folgen in unserer Region. Wir lernten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zahlreiche junge Geflüchtete aus der Ukraine kennen, die wir in unsere Angebote unterstützend einbinden. Das gilt ebenso für junge Geflüchtete überwiegend aus Afghanistan, Syrien, diversen afrikanischen Staaten und für junge zugewanderte Menschen aus Ländern der Europäischen Union.

Mit diesem Kalender 2024 werden beispielhaft 12 zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor einigen Monaten oder Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet. 

Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch im Hinblick auf Krieg und Vertreibung stellvertretend für viele andere junge Zugewanderte und Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Entbehrungen und Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind. Sie möchten Deutschland in seiner Vielfalt kennen- und verstehenlernen. Deutlich wird auch, dass ihre Integrationsprozesse Zeit beanspruchen. Sie werden von Rückschlägen begleitet und es werden leider auch Feindseligkeiten erlebt. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch hoch motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird. Wir danken allen beteiligten Personen, die diesen Kalender ermöglicht haben.