Zum Inhalt springen

Willkommen in Zülpich: Pairav aus Tadschikistan

Pairav_JMD_Kalender_September

Sprache ist der Schlüssel, ein Land kennenzulernen.

„Auch ich bin im März 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet, da ich seit 2021 in Odessa studiert habe. In Tadschikistan habe ich ein Studium im Bereich Tourismus mit dem Bachelor abgeschlossen, in der Ukraine wollte ich den Master im Bereich Informationsttechnologie erwerben. Mein Abschluss wird in Deutschland leider nicht anerkannt, aber ich möchte jetzt einen Handwerkerberuf erlernen. Schon während des Studiums in meiner Heimat habe ich Kfz-Mechatroniker gelernt und möchte jetzt eine Ausbildung in diesem Beruf beginnen. 

Von den Behörden habe ich nicht viel Unterstützung erhalten. Dank Herrn Weber und Frau Uwimana vom JMD Euskirchen konnte ich an einem Jugendintegrationskurs teilnehmen, den ich erfolgreich abgeschlossen habe, und im Oktober 2023 eine Einstiegsqualifizierung als Voraussetzung für die Ausbildung beginnen. Ich bin jung und möchte mich entwickeln. Ich will in Deutschland bleiben und später meine eigene Werkstatt haben. Daneben möchte ich weitere Sprachen lernen und in meiner Freizeit weiterhin im Verein Fußball spielen.“

Zum Projekt: Der Jahreskalender des JMD Euskirchen

Logo_JMD_Euskirchen

Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote, wie z. B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen, z. B. zum Thema Bildung und Demokratieförderung. Die zurückliegenden vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe mit Folgen in unserer Region. Wir lernten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zahlreiche junge Geflüchtete aus der Ukraine kennen, die wir in unsere Angebote unterstützend einbinden. Das gilt ebenso für junge Geflüchtete überwiegend aus Afghanistan, Syrien, diversen afrikanischen Staaten und für junge zugewanderte Menschen aus Ländern der Europäischen Union.

Mit diesem Kalender 2024 werden beispielhaft 12 zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor einigen Monaten oder Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet. 

Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch im Hinblick auf Krieg und Vertreibung stellvertretend für viele andere junge Zugewanderte und Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Entbehrungen und Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind. Sie möchten Deutschland in seiner Vielfalt kennen- und verstehenlernen. Deutlich wird auch, dass ihre Integrationsprozesse Zeit beanspruchen. Sie werden von Rückschlägen begleitet und es werden leider auch Feindseligkeiten erlebt. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch hoch motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird. Wir danken allen beteiligten Personen, die diesen Kalender ermöglicht haben.